Sonntag, 13. April 2014

Indien - Udaipur



Nach Udaipur ging es in einer ca. 6-stündigen Fahrt mittels Bus und Bahn. 
Im Reiseführer wird diese Stadt aufgrund seiner kleinen Gassen und seinem See als eine der romantischsten Städte Indiens bezeichnet. (Was zusätzlich zur Romantik beitrug: Selbst die Verschmutzung in den Straßen hielt sich in Grenzen und für indische Verhältnisse lag erstaunlich wenig Müll herum).

Da Zugfahren bekanntlich hungrig macht und uns sowieso schon die ganze Zeit interessierte, wie man denn diese leckeren indischen Gerichte herstellt, besuchten wir am Abend unserer Ankunft einen Kochkurs.
Bei „Neena’s Cooking Class“, wer hätte es gedacht, zauberte Neena am Herd leckere Gerichte und weihte uns in die Geheimnisse der indischen Kochkunst ein. 
Neena ist eigentlich Mutter und Hausfrau, gekocht wurde in der privaten Küche/ Wohnzimmer/ Schlafzimmer.

Die üblichen Gewürze der indischen Küche

Eine Prise Salz fehlte noch

Zu Beginn kochten wir einen beliebten indischen Snack namens Samosa mit grüner Soße. 
Diese mit Kartoffeln gefüllten Teigtaschen bekommt man in Indien an jeder Straßenecke. Leider konnten wir die grüne Soße erst später probieren, da sich der Mixer aufgrund eines Stromausfalls einfach nicht drehen wollte. Aber auch ohne Soße schmeckten die Teigtaschen hervorragend.
Nachdem der erste Hunger gestillt war, wurde uns erklärt, wie man Masala Tea kocht, der ebenfalls ein „Leibgetränk“ der Inder ist. Im Wesentlichen besteht dieser zu gleichen Teilen aus Wasser und Milch, einigen Gewürzen, schwarzem Tee und Zucker, sehr viel Zucker. Dieser Tee ist eine wahre Zuckerbombe. Aber er schmeckt einfach zu gut, um ihn nicht zu trinken.
Als Hauptgang kochten wir dann drei verschiedene Gerichte. Lentil Dal (Curry mit Linsen), Mixed Vegetables und Pulao Byriani (Reis mit Gemüse).  
Als letztes stellten wir Chapati (Fladenbrote) in diversen Variationen her, welche mit dem Hauptgang serviert werden. Dieses gab es entweder pur, mit Butter oder als Dessert mit Zucker. 

Chapati isst man in Indien zu fast jedem Gericht
 
Verzehrt wurde unser Festmahl dann bei Kerzenschein auf dem Balkon mit einer tollen Aussicht über den See und die Stadt.

Was für ein Festmahl, da hat sich die Arbeit gelohnt

Bei so einem Blick schmeckt das Gekochte gleich nochmal besser

Zuhause werden wir uns auf jeden Fall auch an den Herd stellen und versuchen, diese Köstlichkeiten selbst zu kochen.

Am nächten Tag gingen wir in den City Palace. Allerdings hat dieser nicht wirklich unser Interesse geweckt, so dass wir hier eher durchhetzten und umso glücklicher waren, als uns endlich ein EXIT-Schild anlächelte. Doch zu früh gefreut, ein netter Wärter erklärte uns doch kurz vor dem Ausgang, dass wir doch bitte noch eine weitere Ausstellung anschauen müssen. 

Aus der Ferne hat uns der City Palace ein bisschen besser gefallen

Nachdem wir auf diese pflichtbewusst einen kurzen Blick geworfen hatten und uns endlich erlaubt wurde zu gehen, stolperten wir im Anschluss zu einer Zeremonie am See. Hier waren nur indische Frauen anwesend, diese trugen Figuren eines Gottes zum See und warfen Opfergaben ins Wasser. Uns wurde erklärt, dass dieser Gott der einzige sei, welcher nur eine Frau habe, alle anderen besäßen mehrere. In dieser Zeremonie beten die Frauen deshalb zu ihm, dass doch bitte auch ihr (zukünftiger) Mann so sei/werde wie er.

"Auf Händen getragen" - Ein Gott sollte man sein

Am darauffolgenden Tag teilten wir uns ein Taxi mit zwei Australierinnen und fuhren 80 km zu einem entlegenen Fort namens Kumbhalgarh. Dieses besticht durch seine enormen Ausmaße, der äußere Mauerring hat beispielsweise eine Länge von 36 km. 


Das Kumbhalgarh Fort

Glücklicherweise hatte unser Taxi eine Klimaanlage, in Indien wird es nämlich immer heißer. Zurzeit herrschen hier Temperaturen von 35-40 Grad, Tendenz steigend. 

Im Anschluss ging es nach Ranakpur, einem weißen Marmortempel mit 1444 individuell gestalteten Säulen. Vor ca. 500 Jahren schufteten hier 2000 Handwerker 50 Jahre lang, um dieses Gebilde fertigzustellen.



Der Ranakpur Tempel aus weißem Marmor

Wer unter dem Elefant hindurchkriecht, den erwartet ein langes, glückliches und erfülltes Leben. Naja, einen Versuch ist es wert.

Da wir noch einen Tag bis zu unserer nächsten Busfahrt nach Jodhpur übrig hatten, es aber nichts mehr zu besichtigen gab, wurde der letzte Tag wieder einmal mit ausgiebigem Relaxen verbracht.
Für alles andere war es sowieso zu heiß.

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