Nachdem wir Kapstadt hinter uns gelassen haben, war unser
nächstes Ziel die Garden Route, welche sich von Mossel Bay bis Plettenberg Bay
erstreckt. Allerdings hat unser Leihwagen durch diesen Roadtrip nun auch schon
einige kleinere Blessuren davontragen müssen.
Angefangen hat alles mit einer ca. 100 Kilometer langen Fahrt
auf einer unbefestigten Schotterpiste um zum „De Hoop“ Nationalpark zu
gelangen. Hierbei hat uns ein entgegenkommendes Fahrzeug gleich mal einen
riesen Steinschlag verpasst (Hoch lebe unsere Vollkasko Versicherung).
Nachdem wir ordentlich durchgeschüttelt am Park ankamen,
wurden wir mit einer klassen Landschaft belohnt. Es erwarteten uns weiße Sanddünen
zum Besteigen und auch ein paar Tiere waren zu bestaunen.
Weiße Dünen bei De Hoop |
Bei der Weiterfahrt kreuzte ein Fluss unseren Weg. Eine
Brücke war leider nicht vorhanden, allerdings fanden wir eine gute Alternative. Es gab eine Fähre, welche durch
reine Muskelkraft betrieben wurde. Drei Afrikaner zogen uns für ein kleines
Taschengeld an einem Seil entlang zum anderen Ufer (Was für ein Knochenjob bei
30 °C).
High-Tech Fähre nach African Style |
Als wir uns am nächsten Tag zum Swartberg und Meiringspoort
Pass aufmachten und mehrere Hundert Kilometer nur auf Schotterpisten unterwegs
waren, wurde unser Klausi nochmals in Mitleidenschaft gezogen. Zum einen war
das gesamte Auto mit einer gleichmäßigen Schmutzschicht überzogen, zum anderen
verlor unser Reifen Luft, sodass wir schnellstmöglich in die Werkstatt mussten.
Glücklicherweise konnte uns ein freundlicher Mechaniker schnell helfen und nach
10 Minuten Wartezeit und umgerechnet 3,50 € Reparaturkosten waren wir wieder
auf der Straße.
Dennoch war auch dieser Trip die Strapazen wert, da wir auf
den Pässen mit einer tollen Fernsicht und einer atemberaubenden Landschaft
belohnt wurden.
Ein weiterer Stop war eine kleine Stadt namens Knysna. Hier
verbrachten wir einen Tag mit Wandern in den Wäldern und bestaunten die riesigen
über 600 Jahre alten „yellow-wood-trees“.
Blick über Knysna |
Wandern im Knysna Forest |
Am darauf folgenden Tag verließ uns leider das Wetterglück, sodass unser Mietwagen nach einer Passüberquerung aussah, als hätten wir ihn in einer riesen Schlammpfütze gebadet.
Das Resultat der Schlammschlacht |
Als sich das Wetter wieder besserte, machten wir uns auf zum Robberg, einer Felsformation bei Plettenberg Bay, welche ihren Namen wegen den dort lebenden Robben trägt (scheinbar waren die meisten wohl auf Arbeit oder in Urlaub, es war nämlich nur eine überschaubare Menge zu sehen). Trotzdem hatte das Reservoir einiges zu bieten. So gibt es dort schöne Wanderstrecken, welche teilweise nur mit vollem Körpereinsatz erklommen werden können, als auch einen tollen (bei uns menschenleeren) Sandstrand zum bestaunen.
Am nächsten Tag verließen wir die Garden Route und
durchquerten den Tsitsikamma Nationalpark. Dort machten wir einen Zwischenstop,
um einen Bungee Jump von einer Brücke zu wagen (nur Manuel). Leider waren die
216 Meter freier Fall schnell vorbei, so dass wir bald wieder „On the road“ waren.
Nach einem weniger spektakulären Zwischenstop in einem
Provinzort im Niemandsland machten wir uns am folgenden Tag auf den Weg nach
Chintsa, einem Ort an der Ostküste Südafrikas, mit einem traumhaften
Sandstrand. Unterwegs gerieten wir allerdings in eine Polizeikontrolle und
durften eine weniger schöne Erfahrung mit einem korrupten Polizisten machen. Der
Knabe behauptete felsenfest wir wären mit 115 km/h in einer 60er Zone unterwegs
gewesen, der ganze Spaß sollte 2500 Rand (170 €) kosten. Unglücklicherweise
konnte er mir das Video nicht mehr zeigen, da es schon wegen einer neuen
Messung überspielt wurde und Quittungen hatte er auch nicht dabei,
diesbezüglich müsste man auf das Revier fahren. Nach der Bezahlung von
umgerechnet 30 € für seine Schwarzgeldkasse konnten wir dann glücklicherweise
weiterfahren (was für ein A…. ußerordentlich netter Mensch das doch war).
In Chintsa quartierten wir uns in einem Dorm (Schlafsaal)
ein, welcher einen genialen Blick auf eine Lagune bzw. das Meer hatte. Den Tag
nutzten wir sehr effektiv und holten uns einen großflächigen Sonnenbrand beim Brutzeln
in der Sonne.
8:00 Uhr - Blick vom Balkon unseres Hostels |
Für nächsten Stop wurde uns ein Hostel Namens
„Sugarloaf“ bei Coffee Bay, einem
kleinen Strandort an der Wild Coast von Südafrika, schmackhaft gemacht. Der Weg
dorthin hatte es allerdings in sich: zum einen mussten wir etwa einer Million
Schlaglöcher ausweichen. Zum anderen gab es auf der Strecke unzählige
„bewegliche Gefahrenstellen“. Entweder blockierten störrische Kühe die Straße,
oder es kreuzten Pferde, Schafe, Ziegen, Kinder und ab und zu kleine Schweine
den Weg.
Das Hostel lag unmittelbar am Meer, so dass wir von unserem
kleinen runden Häuschen mit Strohdach die Wellen rauschen hören konnten. In das
Mauerwerk wurden als Glasbausteine Jägermeisterflaschen eingelassen, eine echt
geniale Idee.
Unsere Unterkunft in Coffee Bay |
Unsere zwei Tage Aufenthalt verbrachten wir mit noch zwei
Pärchen entweder am Strand, beim Laufen an den Klippen, mit Kartenspieln in der
Bar oder damit, uns die lästigen Dope-Dealer vom Hals zu halten.
Unser nächstes großes Ziel sind nun die Drakensberge,
aufgrund der großen Distanzen müssen wir allerdings noch den ein oder anderen
Zwischenstop einlegen.
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