Nach nur einem Zwischenstopp erreichten wir etwas übermüdet
die Drakensberge, das höchste Gebirge des südlichen Afrikas. Schuld an der
Müdigkeit war nicht die lange Fahrt, sondern vielmehr die Alarmanlage unseres
Zwischenstopps. Um sich vor nächtlichen Einbrechern zu schützen, wurden dort im
gesamten Außenbereich Lichtschranken angebracht, welche unmittelbar mit einer
Sirene verbunden waren. Durch ergiebige Regenschauer kam es nachts zu einer
Reihe von Fehlalarmen, was sich jedes Mal wie ein Fliegeralarm im zweiten
Weltkrieg anhörte – im Tiefschlaf eher eine unschöne Erfahrung.
Dennoch nutzten wir den Rest des Tages um im Royal Natal
Park eine kleine Wanderung zu unternehmen. Es erwartete uns bei strahlendem
Sonnenschein eine atemberaubende Landschaft mit einer tollen Fernsicht.
Wandern im Royal Natal Park bei den Drakensbergen |
Am nächsten Tag machten wir eine geführte Wanderung zum
Amphitheater, einer 1000 m hohen und 5 km langen Steilwand, dessen oberes Plateau
3254 m über dem Meeresspiegel herausragt. Hier befindet sich auch der Tugela Wasserfall,
welcher mit 948 m als zweithöchster Wasserfall der Welt gilt (Meiner Meinung
wurde dabei etwas geschummelt, da sich das Wasser nicht komplett im freien
Fall, sondern über ein paar Absätze ins Tal ergießt. Schön, und schön hoch ist
er trotzdem).
Was als leichter Sonntagsspaziergang begann, konnte nach
einiger Zeit eher als Klettern bezeichnet werden.
Ausgangspunkt der Wanderung |
Kletterpassage zum Gipfel |
Nachdem wir uns endlich zum
Gipfel vorgearbeitet hatten, erwartete uns leider eine Nebelwand, sodass von
der in diversen Reiseführern atemberaubenden Aussicht quasi nichts zu sehen
war.
Am Ziel Angekommen - Der Tugela Wasserfall auf dem Gipfel |
Also machten wir uns nach einiger Zeit wieder auf den
Rückweg, zu Tale ging es dann über mehrere Meter lange Sprossenleitern, welche
fest im Berg verankert waren. Eine ganz schön wacklige Erfahrung und nichts für
Leute mit Höhenangst.
Verena meisterte auch diese Passage mühelos |
Ganz schön lang diese Leitern |
Da Nebel anscheinend noch nicht genug war, fing es plötzlich
an zu regnen, und um das Ganze abzurunden, hagelte es auch noch für einige Zeit
(hätte nur noch Schnee gefehlt). Es war also eine mehr als abwechslungsreiche
Wanderung.
So kamen wir total durchnässt, aber glücklich (es war eine
wirklich tolle Wanderung) beim Minibus an und wurden über Stock und Stein in
afrikanischer Rennfahrermanier zurück zum Hostel gefahren.
Den nächsten Tag verbrachten wir fast ausschließlich mit dem
Ausfüllen von Online-Formularen für unser Indien Visum, welches wir später auf
der Indischen Botschaft in Kathmandu beantragen müssen. Die Inder wollen aber
auch wirklich alles haarklein wissen. (Wo wohnen Sie in Indien, was arbeitet
Ihr Vater, wie heißen die Freunde Ihres Dackels…). Nachdem wir hoffentlich alle
Fragen richtig beantwortet hatten und unsere Köpfe danach erstmal rauchten, war
der halbe Tag auch schon wieder rum. Den Abend konnte nur noch ein gemeinsames
Barbecue mit Bekanntschaften an der offenen Feuerstelle im Hostel retten.
Unseren letzten Tag in dieser tollen Gegend verbrachten wir
dann wieder mit Wandern im Royal Natal Park, dieses mal war das Ziel eine
Grotte am Fuße des zuvor beschriebenen Wasserfalls.
Unser letzter Tag in den Drakensbergen - Wanderung zur Grotte |
Nachmittags machten wir uns dann auf den Weg nach
Johannesburg, wo wir einen Zwischenstopp einlegten, bevor es dann in den Krüger
Nationalpark gehen soll.
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