Dienstag, 1. April 2014

Indien – Delhi



Da wir von überfüllten Straßen und dem ständigen Gehupe einfach nicht genug bekommen konnten, lag unsere erste Unterkunft in Indien beim „Main Bazar“, im Herzen Delhis. Vergleicht man Delhi mit Kathmandu, so bemerkt man schnell Parallelen. Einige kleine aber wesentliche Unterschiede gibt es aber dennoch: 

Delhi ist mit geschätzten 11 Millionen Einwohnern grob um den Faktor 10 größer als Kathmandu, was zu noch mehr Menschenmassen an jeder Straßenecke führt.

Eine Seitengasse in Delhi, hier ist immer und überall etwas los

Des Weiteren sind die Inder teilweise ziemlich penetrant, ständig wird man angequatscht und fast jeder wollte uns etwas verkaufen.

Da wir erst gegen Mittag in Delhi ankamen, schlenderten wir am ersten Tag lediglich durch die Gassen. (Eigentlich könnte man es auch mehr einen Spießrutenlauf nennen, denn man ist permanent damit beschäftigt, sich irgendwelche geschäftstüchtigen Inder vom Hals zu halten.)

Am nächsten Tag hatten wir einen Fahrer gebucht, welcher uns in Delhi den ganzen Tag kreuz und quer von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten fuhr. So kamen wir unter anderem zum Red Fort, dem  Ghandi Mausoleum, Humayun’s Tomb, Lotus Temple, India Gate, Regierungsbezirk und zum Abschluss in den Sikh Temple. Ein ganz schöner Marathon.

 Das Red Fort. Leider bei Regen

Der neuste Schrei aus Indien - Männerrock und Plastiktüte (Mütze) zum Schutz vor dem Regen

  


Humayun’s Tomb

Sightseeing macht hungrig - Leckeres Curry mit Naan Bread

Am Lotustempel, eines von sieben weltweit identischen Bauwerken aus weißem Marmor

Unser Fahrer war ein recht lustiger Zeitgenosse. Ab und an, wenn der Eintritt frei war, begleitete er uns zu den Sehenswürdigkeiten und schupste immer mal wieder ein paar Leute zur Seite, damit wir besser durch die Menschenmassen kamen. 

Beim Sikh Temple stiefelte er schnurgerade mit uns in die Küche, wo fleißige Gläubige in riesen Kochtöpfen Essen für die Gemeinde anrichteten. Er erklärte uns, dass man hier, egal welcher Herkunft oder Glaubensrichtung, umsonst essen könne. Echt ein feiner Zug von den Shiks. 

Hier wird jeder satt - Kantine auf Indisch

Auch so sind diese Gläubigen recht fortschrittlich. Sie schreiben beispielsweise in ihrer Broschüre, welcher mir überreicht wurde, dass eine Witwe wieder heiraten darf und nicht mit ihrem verstorbenen Mann auf einem Scheiterhaufen verbrannt wird – Macht sie doch gleich nochmal sympathischer, diese Shiks.

Beim Shik-Tempel ist eine Kopfbedeckung Pflicht!

Fast wären wir umkonvertiert, allerdings hätte dies auf Dauer unser schmales Reisebudget gesprengt. Im Tempel gibt es nämlich den größten Spardosenschlitz, den wir je gesehen haben. Er erstreckt sich über eine Länge von ca. 10 Metern, sodass alle Gläubigen, die dort niederknien, Geld einschmeißen können. Ein Stückchen weiter oben betet ein alter Oberguru. Bei einem seiner Gehilfen darf man ebenfalls Spenden abgeben. Allerdings ist dies nur möglich, wenn diese den Betrag von 4100 Rupien (ca. 50 €) übersteigen. (Diesbezüglich wurde extra ein Hinweisschild angebracht.) Wären die Katholiken genauso spendenwütig wie die Shiks, so wäre Bischof Tebartz-van Elsts goldene Badewanne samt Unterkunft im Nu abbezahlt.

Am nächten Tag ging es morgens um 6 Uhr mit dem Zug auch schon weiter nach Agra.

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