Samstag, 31. Mai 2014

Vietnam – Sapa



Während unserer Odyssee  von Cat Ba nach Sapa wurden unsere Nerven wieder einmal strapaziert. Zum einen dauerte die gesamte Reise fast einen ganzen Tag, zum anderen wurden wir mal wieder „verarscht“, was in Vietnam (und in Südostasien allgemein) leider an der Tagesordnung ist. 

Nachdem wir Bus, Boot und Taxi hinter uns gebracht hatten, wollten wir den letzten Streckenabschnitt in einem Schlafabteil eines Zuges verbringen.
Zu unserem Erstaunen erklärten uns die Damen am Ticketschalter, dass alle Betten ausverkauft seien und wir einen Sitzplatz nehmen müssten. Leicht geknickt, dass wir die Nacht nun im Sitzen verbringen müssen, machten wir uns auf dem Weg zu unserem Abteil. Als wir so am Zug entlang liefen, bemerkten wir zu unserer Verwunderung, dass es noch massig freie Betten gab. Als uns die Schaffnerin bei der Ticketkontrolle dann fragte, ob wir für einen utopischen Betrag nicht doch gerne ein Bett haben möchten, wurde uns schnell klar, was hier gespielt wird. Scheinbar machten Ticketverkäufer und Schaffner gemeinsame Sache und versuchen so ihre Schwarzgeldkassen aufzubessern. Zuerst wurden Schlafabteile absichtlich frei gehalten, um diese im Anschluss für überhöhte Preise an Passagiere mit Sitzplätzen weiterzuverkaufen. Nach einer geschätzten halbstündigen Preisverhandlung hatten wir endlich einen für uns akzeptablen Preis erkämpft und konnten es uns in einem der Betten bequem machen.

Am nächsten Vormittag erreichten wir dann endlich unser Ziel. Sapa liegt im Norden auf ca. 1600 Metern und gilt als der kälteste Ort Vietnams. Die angenehmen Temperaturen und frische Luft waren nach der brütenden Hitze der letzten Wochen wieder eine willkommende Abwechslung (Zumindest für einen von uns, Verena suchte natürlich sofort nach ihrer wärmenden Weste, 25 Grad sind einfach „schweinekalt“).


Aber es gab auch warme Momente - hier Verena ohne Jacke

Rund um Sapa gibt es tolle Berge, hier leben unzählige Minderheiten vom Reisbau in kleinen Dörfern (und einige von ihnen bestimmt auch vom Tourismus).


Einer der Reisbauern samt Wasserbüffel, mit ihm wird hier noch auf dem Reisfeld gearbeitet

Eigentlich wollten wir hier trekken gehen und eine Nacht in den Bergen schlafen, aber Verenas Magen rebellierte ein wenig und so entschieden wir uns dazu, die Gegend schön entspannt mit dem Roller zu erkunden. Reisfelder, Reisfelder und noch mehr Reisfelder säumten den Weg und es wechselten sich bis an den Horizont verschiedene Grüntöne ab. Schön war auch, dass man außerhalb der Stadt fast keinem Touristen begegnete.

Spielglein Spieglein an der Wand am Roller


Unglaublich was alles auf einen Roller passt


Reisfelder bei Sapa
Nachdem wir in Sapa drei Tage frische Luft getankt hatten, ging es weiter nach Hanoi. Auch diese Zugfahrt war ein Ereignis, welches wir wohl nicht so schnell vergessen werden.

Nun ist schon Halbzeit unserer Reise. Kaum zu glauben, aber wir verstehen uns immer noch :-)


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