In San Pedro buchten wir eine dreitägige Jeeptour zur Salar de Uyuni in Bolivien, der größten Salzwüste weltweit. Da wir die Wüste im bolivianischen Winter besuchten, bestand die gesamte Fläche aus purem Weiß – dem größten und unglaublichsten Nichts, was man sich nur vorstellen kann.
Im starken Kontrast dazu stand der endlos blaue Himmel, welcher sich wie die Wüste selbst bis an den Horizont erstreckte.
Doch der Weg dahin war ein langer und steiniger. Zu Beginn passierten wir die bolivianische
Grenze und bekamen unseren Einreisestempel an einer der wohl schäbigsten
Grenzposten weltweit.
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Eine Grenzstelle nach bolivianischer Art |
Danach wechselten wir von unserem Reisebus in einen der
vielen dort wartenden Geländewagen. Und diesen brauchten wir auch, denn
unmittelbar nach der Grenze waren die Straßen nur noch Schotterpisten oder man
fuhr einfach mitten durch die Wüste.
Wir hatten eine lustige und internationale Reisegruppe
erwischt: Zwei Franzosen, ein Schwede, eine Spanierin, ein nur spanisch
sprechenden Fahrer und wir.
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Unsere Reisegruppe |
Zum Glück hält sich der Zugverkehr hier in Grenzen |
Gleich am ersten Tag ging es schnurgerade zu dem mit 4500 m
Höhe höchsten Punkt unserer kleinen Wüstenexpedition. Um der hierbei schnell
auftretenden Höhenkrankheit entgegenzuwirken, bekamen wir von unserem Fahrer
Kokablätter überreicht.
Auf diesen bitterschmeckenden Blättern muss man eine
Ewigkeit rumkauen und sie anschließend wieder ausspucken – einfach widerlich,
dass Zeug (und in Deutschland übrigens verboten).
Verena beim Kokablätter naschen |
Oben angekommen, erwarteten uns Geysire und brodelnde
Schlammbecken mit beißendem Schwefelgeruch. Danach passierten wir wunderschöne
Lagunen und eine heiße Quelle, bevor es zu
unserer Unterkunft ging.
Ein Schlammbad gefällig? |
Unsere Unterkunft lag mitten in der Wüste, hatte wieder einmal keine
Heizung oder Isolation und auch die Temperaturen kletterten nachts wieder auf
unbarmherzige minus 15 °C – ratet mal, wem mehr kalt war.
Nach einer fröstelnden Nacht ging es zurück auf die Straße
(bzw. in die Wüste). Den ganzen Tag klapperten wir wie schon am ersten ein
Naturwunder nach dem anderen ab.
Glücklicherweise war unsere Unterkunft am zweiten Tag komfortabler.
Wir übernachteten in einem Salzhotel. Hier war alles aus Salz gemacht: die
Steine, der Mörtel, die Betten und sogar die Bilder. Sicherheitshalber habe ich
einmal an der Wand geleckt und das ganze überprüft.
Im Salzhotel |
An unserem letzten Tag ging es dann zu dem zuvor schon
beschriebenen Highlight der Tour – der Salar de Uyuni. Zudem besuchten wir eine
Insel inmitten der Wüste, hier wachsen unzählige Kakteen und wenn man den
höchsten Punkt der Insel erst einmal erklommen hat, hat man eine wunderbare
Fernsicht.
Eine Insel mitten im Niergendwo |
Unser Highlight - die riesige Salzfläche |
Zum Abschluss der Tour steuerten wir einen „Lokomotivfriedhof“
in dem kleinen Ort Uyuni an. Hier wurden früher ausgediente Dampfloks stehen
gelassen und hier stehen sie bis heute noch – ein wirklich schräger Ort, mitten
im Nirgendwo.
Da unsere Tour hier endete und der kleine Ort Uyuni außer
diesem Friedhof und ein Haufen Staub nichts zu bieten hatte, machten wir uns
gleich mit dem nächsten Bus, zwar hundemüde aber dennoch glücklich, auf zum
nächsten Stop unserer Reise.
Ein typisches Wüstendorf |
Und eine der Einwohnerinnen |
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