Während unserer Odyssee von Cat Ba nach Sapa wurden unsere Nerven
wieder einmal strapaziert. Zum einen dauerte die gesamte Reise fast einen ganzen
Tag, zum anderen wurden wir mal wieder „verarscht“, was in Vietnam (und in
Südostasien allgemein) leider an der Tagesordnung ist.
Nachdem wir Bus, Boot und Taxi hinter uns gebracht hatten,
wollten wir den letzten Streckenabschnitt in einem Schlafabteil eines Zuges verbringen.
Zu unserem Erstaunen erklärten uns die Damen am
Ticketschalter, dass alle Betten ausverkauft seien und wir einen Sitzplatz
nehmen müssten. Leicht geknickt, dass wir die Nacht nun im Sitzen verbringen
müssen, machten wir uns auf dem Weg zu unserem Abteil. Als wir so am Zug
entlang liefen, bemerkten wir zu unserer Verwunderung, dass es noch massig
freie Betten gab. Als uns die Schaffnerin bei der Ticketkontrolle dann fragte,
ob wir für einen utopischen Betrag nicht doch gerne ein Bett haben möchten,
wurde uns schnell klar, was hier gespielt wird. Scheinbar machten
Ticketverkäufer und Schaffner gemeinsame Sache und versuchen so ihre
Schwarzgeldkassen aufzubessern. Zuerst wurden Schlafabteile absichtlich frei
gehalten, um diese im Anschluss für überhöhte Preise an Passagiere mit
Sitzplätzen weiterzuverkaufen. Nach einer geschätzten halbstündigen
Preisverhandlung hatten wir endlich einen für uns akzeptablen Preis erkämpft
und konnten es uns in einem der Betten bequem machen.
Am nächsten Vormittag erreichten wir dann endlich unser
Ziel. Sapa liegt im Norden auf ca. 1600 Metern und gilt als der kälteste Ort
Vietnams. Die angenehmen Temperaturen und frische Luft waren nach der brütenden
Hitze der letzten Wochen wieder eine willkommende Abwechslung (Zumindest für
einen von uns, Verena suchte natürlich sofort nach ihrer wärmenden Weste, 25 Grad
sind einfach „schweinekalt“).
Aber es gab auch warme Momente - hier Verena ohne Jacke |
Rund um Sapa gibt es tolle Berge, hier leben unzählige
Minderheiten vom Reisbau in kleinen Dörfern (und einige von ihnen bestimmt auch
vom Tourismus).
Einer der Reisbauern samt Wasserbüffel, mit ihm wird hier noch auf dem Reisfeld gearbeitet |
Eigentlich wollten wir hier trekken gehen und eine Nacht in den
Bergen schlafen, aber Verenas Magen rebellierte ein wenig und so entschieden
wir uns dazu, die Gegend schön entspannt mit dem Roller zu erkunden. Reisfelder,
Reisfelder und noch mehr Reisfelder säumten den Weg und es wechselten sich bis an
den Horizont verschiedene Grüntöne ab. Schön war auch, dass man außerhalb der
Stadt fast keinem Touristen begegnete.
Spielglein Spieglein |
Unglaublich was alles auf einen Roller passt |
Reisfelder bei Sapa |
Nachdem wir in Sapa drei Tage frische Luft getankt hatten,
ging es weiter nach Hanoi. Auch diese Zugfahrt war ein Ereignis, welches wir
wohl nicht so schnell vergessen werden.
Nun ist schon Halbzeit unserer Reise. Kaum zu glauben, aber wir verstehen uns immer noch :-) |